Der Einstieg in eine ungewöhnliche Sportkarriere
Der Leistungssport prägt Biografien oft langfristig. Dabei beginnt vieles unspektakulär – mit einem Schnuppertraining, einem Gespräch im richtigen Moment oder einem inneren Impuls. So auch bei dem jungen Biathleten Yanis Jolly, der in dieser Blogreihe Einblicke in seinen Werdegang und Alltag gibt.
Vom Schulsport zur Spezialisierung
Seine sportliche Laufbahn begann früh – jedoch nicht zielgerichtet. Wie viele Kinder probierte er zunächst verschiedene Sportarten aus: Tennis, Handball, Tischtennis, Karate. Nichts davon blieb dauerhaft. Erst 2011, im Alter von sechs Jahren, kam der Kontakt zum Biathlon zustande – vermittelt durch eine Bekannte seiner Mutter, die als ehrenamtliche Trainerin arbeitete.
Ich war total überfordert – aber genau das hat mich fasziniert. Diese Mischung aus Technik, Ausdauer und Konzentration hat mich direkt gepackt.
Der Einstieg erfolgte über das Nachwuchstraining in Oberwiesenthal – einem bekannten Standort im deutschen Wintersport. Schnell wurde klar: Hier entwickelt sich mehr als ein Hobby.
Ein Umfeld, das Leistung fordert
Die schulische Ausbildung absolvierte der 20-jährige Athlet an der Eliteschule des Wintersports in Oberwiesenthal. Acht Jahre lang kombinierte er dort Unterricht und Trainingsalltag. Parallel dazu wuchs die sportliche Belastung: nationale Wettbewerbe, Trainingslager, Qualifikationen.
Nach dem Abitur folgte der Versuch, sich im Profisport zu etablieren. Ein Weg, der nicht nur physische Leistungsfähigkeit erfordert, sondern auch mentale Stabilität und finanzielle Eigenverantwortung.
Nach dem Abitur folgte der Versuch, sich im Profisport zu etablieren. Ein Weg, der nicht nur physische Leistungsfähigkeit erfordert, sondern auch mentale Stabilität und finanzielle Eigenverantwortung.
Ich arbeite aktuell in Teilzeit im Elldus Resort, um mir den Sport zumindest teilweise selbst zu finanzieren. Ohne Unterstützung von außen wäre das kaum möglich.
Warum Biathlon kein Breitensport ist
Trotz großer medialer Präsenz bleibt Biathlon in Deutschland ein Nischensport, wenn es um aktive Ausübung geht. Die Gründe sind vielfältig:
1. Standortabhängigkeit
Biathlon benötigt spezielle Bedingungen: Schnee, Loipen, ein Schießstand. Diese Infrastruktur ist in vielen Regionen – besonders in städtischen Gebieten – nicht vorhanden.
2. Zugang zum Schießsport
Der Umgang mit dem Kleinkalibergewehr ist ein zentraler Bestandteil des Sports, stellt aber auch eine Einstiegshürde dar – sowohl organisatorisch als auch psychologisch. Für viele Familien bedeutet das: intensive Abwägung.
3. Hohe finanzielle Belastung
Biathlon ist kostenintensiv: Neben Grundausrüstung (Ski, Gewehr, Bekleidung) fallen regelmäßig Ausgaben für Reisen, Unterkunft, Startgelder und Materialwartung an. Wer nicht über Sponsoren oder Verbandsunterstützung verfügt, ist auf Eigeninitiative angewiesen.
1. Standortabhängigkeit
Biathlon benötigt spezielle Bedingungen: Schnee, Loipen, ein Schießstand. Diese Infrastruktur ist in vielen Regionen – besonders in städtischen Gebieten – nicht vorhanden.
2. Zugang zum Schießsport
Der Umgang mit dem Kleinkalibergewehr ist ein zentraler Bestandteil des Sports, stellt aber auch eine Einstiegshürde dar – sowohl organisatorisch als auch psychologisch. Für viele Familien bedeutet das: intensive Abwägung.
3. Hohe finanzielle Belastung
Biathlon ist kostenintensiv: Neben Grundausrüstung (Ski, Gewehr, Bekleidung) fallen regelmäßig Ausgaben für Reisen, Unterkunft, Startgelder und Materialwartung an. Wer nicht über Sponsoren oder Verbandsunterstützung verfügt, ist auf Eigeninitiative angewiesen.
Man kann den Sport nicht halb machen. Es ist immer eine Entscheidung für 100 Prozent – auch finanziell.
4. Mentale und körperliche Anforderungen
Biathlon verlangt viel: Ausdauer, Präzision, Konzentration – oft unter extremen äußeren Bedingungen. Gleichzeitig ist der Sport stark einzeln orientiert: Training und Wettkampf erfolgen meist individuell. Eine dauerhafte Motivation ist entscheidend.
Biathlon verlangt viel: Ausdauer, Präzision, Konzentration – oft unter extremen äußeren Bedingungen. Gleichzeitig ist der Sport stark einzeln orientiert: Training und Wettkampf erfolgen meist individuell. Eine dauerhafte Motivation ist entscheidend.
Ausblick: Zwischen Beruf und Biathlon
In den kommenden Beiträgen wird der Blog weitere Einblicke in das Leben zwischen Trainingsplan, beruflichem Alltag und sportlichen Ambitionen geben. Themen wie Selbstfinanzierung, mentale Stärke und die Organisation von Trainingsphasen werden ebenso beleuchtet wie persönliche Erfahrungen abseits des Rampenlichts.
Hinweis:
Diese Beitragsreihe basiert auf den persönlichen Erfahrungen eines ehemaligen Rocket Rookies Biathleten und soll einen realitätsnahen Einblick in den Alltag im deutschen Nachwuchs-Leistungssport bieten. Yanis Jolly bleibt den Rocket Rookies als Ansprechpartner & Mentor auch nach seinem Austritt im Sommer 2025 erhalten.